„Franziska Becker - Letzte Warnung“

Das caricatura museum frankfurt präsentierte von 27. Mai bis 19. September 2010 die Solistin der komischen Kunst und ihre Bilder in der Ausstellung: „Franziska Becker - Letzte Warnung



Die Künstlerin Franziska Becker ist ein Solitär der Komischen Kunst. Sie bewarb sich 1977 als Kunststudentin mit einer kleinen Kugelschreiberzeichnung als Cartoonistin bei der zu gründenden Zeitschrift "Emma". Diese Zeichnung ging nicht etwa verloren, sondern Franziska Beckers Talent wurde erkannt und so wurde sie von der ersten Ausgabe der "Emma" bis heute die Hauszeichnerin des Blattes. Aus dieser Situation heraus entstanden Cartoons, Karikaturen und Bildergeschichten mit einem besonderen Blickwinkel: Weiblich, klug, witzig.


Ironisch, aber durchaus mit Sympathie, nimmt Franziska Becker dabei diejenigen aufs Korn, die sich in der Studenten-, Frauen- oder Alternativszene gegenüber den damaligen gesellschaftlichen Konsens stellten: Wohngemeinschaften, Hausbesetzungen, der Kampf gegen den § 218 und die Startbahn West. Im Laufe der Zeit schuf Becker so eine Chronik der Bundesrepublik Deutschland, bis hin zu den vertrauten aktuellen Themen wie Viagra, Kopftuch, Arschgeweih und Hartz IV.


Weitgehend unbekannt dagegen ist Franziska Beckers malerisches Werk, das im caricatura museum frankfurt ebenso wie ihre Objekte und Skizzenbücher erstmals präsentiert werden wird.


Bei ihren meist großformatigen Gemälden, bei denen Becker mit vielen Techniken, u.a Tusche-, Acryl-, Aquarellfarben und Buntstiften arbeitet, überschreitet bzw. durchbricht sie durch die Integration von kleineren Objekten (Uhren, Tüchern, Schals) den vorgegebenen Bildrahmen. Es scheint so: Das Bild als reines Abbild ist Becker einfach nicht genug. Ihr Blick auf unsere Welt erzeugt ein verblüffend irritierendes Bild unseres Daseins, stets schwankend zwischen Traum und Realität, detailgetreu, trotzdem überspitzt und dabei von zeitloser Aktualität. In Franziska Beckers Gemälden offenbart sich die ganze Bandbreite ihres handwerklichen und künstlerischen Könnens.


Die Ausstellung im caricatura museum frankfurt zeigt vom 27. Mai bis zum 19. Spetember 2010 rund 300 Exponate und gewährt erstmals einen Einblick in das gesamte künstlerische Werk und Schaffen von Franziska Becker.


caricatura museum frankfurt
Museum für Komische Kunst
Weckmarkt 17
D-60311 Frankfurt am Main
Tel +49 (0) 69 212 301 61
E-Mail caricatura.museum@stadt-frankfurt.de
Web: http://www.caricatura-museum.de
http://www.franziska-becker.com


Ausstellungsdauer

27. Mai 2010 -  19. September 2010


Offen

Di-So 10 - 18 Uhr
Mi 10 - 21 Uhr
Mo geschlossen


Eröffnung

Mittwoch, 26. Mai 2010, 20 Uhr


Presse-Preview

Dienstag, 25, Mai 2010, 11 Uhr


Das Buch zur Ausstellung

In der caricatura edition erscheint der Ausstellungskatalog "Franziska Becker - Letzte Warnung" herausgebenen von Achim Frenz, Vorwort Andreas Platthaus, 144 Seiten, Großformat, vierfarbig, gebunden, 19,90 Euro, ISBN 978-3-88897-684-1, Verlag Antje Kunstmann, München, 2010.


Die Künstlerin - Franziska Becker

Franziska Becker, 1949 in Mannheim geboren, studierte von 1972 bis 1976 Malerei bei Markus Lüpertz an der Kunstakademie Karlsruhe.


Seit 1977 arbeitet Franziska Becker als freischaffende Karikaturistin und Malerin, zog 1985 nach Köln und erhielt 1988 den "Max und Moritz-Preis als bester deutscher Comic-Künstler".


Ihre Zeichnungen erscheinen u.a. im "Stern", in "Titanic", "Psychologie heute", dem "Kölner Stadtanzeiger" und vielen anderen Zeitschriften und Zeitungen.


Für viele ist sie aber vor allem die Hauscartoonistin der Zeitschrift "Emma", für die sie seit der ersten Ausgabe im Jahr 1977 arbeitet. Wer Franziska Becker aber deswegen voreilig nur in die feministische Schublade steckt, greift viel zu kurz. Andreas Platthaus hat es bereits 2008 in der "FAZ" treffend charakterisiert: "Emanzipation heißt für Becker, sich nicht nur über Männer zu beklagen, sondern vor allem über die willigen Rollenentsprechungen durch andere Frauen. So gilt ihr bitterer Humor meist dem eigenen Geschlecht in Form von ausgehungerten Modepüppchen, angepassten Heimchen und überengagierten Emanzchen."


Während Franzsika Becker sich schon als Kind stark von Wilhelm Busch, Carl Barks, Walter Trier, Olaf Gulbransson, E.O. Plauen, Jeanne Mammen und George Grosz inspirieren liess, sieht sie sich heute in der Tradition der grossen englischen Karikaturisten des 18. Jahr- hunderts: William Hogarth, Thomas Rowlandsen, James Gillray u.a.


Beckers Palette reicht von der tagespolitischen Karikatur, über die satirische Bildgeschichte, den Comic und die pointierte Illustration bis zum malerischen Großbild.


Franziska Becker lebt nicht nur in Köln und im Bergischen Land sondern auch immer öfters in Philadelphia, USA. Sie hat zahlreiche Ausstellungen, zuletzt in Hannover, Kassel und Köln bestritten und unzählige Bücher, u.a. "Feminax und Walkürax", "Mein feministischer Alltag", "Männer" veröffentlicht, die fast alle zu Bestsellern wurden.